GESCHICHTE

Seit dem Jahr 1982 beschäftigen wir uns auf dem Gebiet der Bionik mit Knochenaufbaumaterialien. Die Grundidee war ein mikroporöses, interkonnektierendes Material synthetisch herzustellen. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde entdeckt, dass die mineralische Stützstruktur (Skelett) einiger natürlich vorkommender Rotalgenarten ein ideales Grundskelett darstellt, um ein biomimetisches Produkt mit interkonnektierenden Poren herzustellen.

Es hatte sich herausgestellt, dass das Karbonatskelett dieser Rotalgen durch hydrothermale Prozesse zu Hydroxylapatite bzw. Trikalziumphosphat umgewandelt werden kann. Das Endprodukt ist in der chemischen Zusammensetzung dem natürlichen Knochen sehr ähnlich und ähnelt morphologisch dem menschlichen Dentin.


Strukturvergleich von menschlichen Dentin (links) und Corallina officinalis (rechts).

Die ersten tierexperimentellen Versuche waren sehr vielversprechend. Bei diesen primären Studien wurde die sehr gute Osteokonduktivität des aus Rotalgen hergestellten Materials nachgewiesen. Jedoch konnte, wegen der vergleichsweise kurzen Beobachtungszeiträume, eine sehr wichtige Eigenschaft, nämlich die Resorbierbarkeit, nicht erkannt werden. Erst bei Tierversuchen über längere Beobachtungszeiträume sowie später in der klinischen Anwendung hat sich herausgestellt, dass das Material eine exzellent Resorptionskinetik aufweist. Dadurch werden frühzeitig postoperativ netzartige, neu gebildete Knochenstrukturen im Sinne der Trabekelstruktur aufgebaut was ein hervorragendes Remodeling ermöglicht.

Erfreulicherweise wurden die Wissenschaftsprojekte von der deutschen Forschungsgemeinschaft sowie von der schleswig-holsteinischen Wissenschaftsförderung unterstützt, sodass 1987 nach entsprechenden Patentanmeldungen der erste Liefervertrag mit der damaligen Firma „Friedrichsfeld“ heute „Dentsply Sirona Implants“ abgeschlossenen werden konnte. 1998 erfolgte die CE-Zertifizierung des reinen phykogenen (aus Algen gewonnenen) Hydroxylapatit-Materials unter dem Namen Algipore® durch die Friatec GmbH (heute Dentsply Sirona Implants).
AlgOss Biotechnologies hat im Jahr 2010 für die eigenen AlgOss Produkte die Zulassung für den europäischen Markt erhalten. 2014 wurde die phykogene Produktpalette um Symbios® biphasisches Knochenaufbaumaterial (HA/TCP: 20-80) und im Jahr 2018 um Symbios® Algipore® erweitert.

Die Wahlmöglichkeit aus verschiedenen mono-und biphasischen Materialvarianten ermöglicht dem Anwender eine möglichst optimale Knochenregeneration zu erzielen.
Darüber hinaus hat die spezifische, einzigartige Morphologie der phykogenen Granulate ein großes Potenzial als Träger für knocheninduktive Substanzen.